Solar Orbiter: Beeindruckendes Video zeigt die Oberfläche der Sonne in Bewegung

Der Solar Orbiter der ESA hat eine Nahaufnahme der Sonnenoberfläche gemacht. Die zeigt deutlich, wie dort alles in Bewegung ist und welche Strukturen es gibt.

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Nahaufnahme der Sonne

(Bild: ESA & NASA/Solar Orbiter/EUI Team – CC BY-SA 3.0 IGO)

Lesezeit: 2 Min.

Die Europäische Weltraumagentur hat eine beeindruckende Aufnahme der Oberfläche der Sonne veröffentlicht, die die stetigen Veränderungen in jenem Gebiet zeigt, in dem die Korona beginnt. Aufgenommen wurde der kurze Film vom Solar Orbiter aus mehreren Dutzend Millionen Kilometern Entfernung. Sie zeigt jene Region, in der der Sonnenwind seinen Ausgang genommen hat, der kurz darauf die NASA-Sonde Parker Solar Probe erreicht hat. Die ist in gerade einmal 7,26 Millionen Kilometern Entfernung an der Sonne vorbeigerast und habe damit die perfekte Gelegenheit für diese Nahaufnahme geliefert, schreibt die ESA. Die hellsten Regionen, die darauf zu sehen sind, kommen auf Temperaturen von einer Million Grad Celsius.

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Die Verantwortlichen bei der ESA haben auf der Aufnahme der infernalischen Region unterschiedliche Strukturen beschriftet, um deutlich zu machen, was genau dort zu sehen ist. Dazu gehören spitzenartige Muster aus hellem Gas, die an der Basis von großen koronalen Schleifen auftauchen, welche hier nicht abgebildet wurden. Weiter hinten finden sich sogenannten Spikulen, sehr schnelle Gasspritzer, die mehrere tausend Kilometer hoch sein können. Außerdem ist nach einigen Sekunden sogar eine vergleichsweise kleine Eruption auszumachen, bei der kühleres Material nach oben geschleudert wird, bevor es wieder zurückfällt. Dieser "kleine" Ausbruch ist größer als unsere Erde. "Koronaler Regen" schließlich besteht aus Plasmaklumpen, die auf die Sonne fallen.

Der Solar Orbiter wurde Anfang 2020 gestartet und kreist seitdem auf immer enger werdenden Bahnen um unseren Heimatstern. Dabei kommt sie der Sonne aber nicht so nahe, wie die Parker Solar Probe, die mit einem ähnlichen Auftrag unterwegs ist und dem Stern sogar bis auf 6,2 Millionen Kilometer nahekommen und sogar ins koronale Plasma eindringen soll. Die geringste geplante Distanz liegt bei 42 Millionen Kilometern (oder 0,28 AE). Gleichzeitig wurde sie auf mehreren Vorbeiflügen vor allem an der Venus stark genug abgelenkt, um künftig auch die ersten Aufnahmen der Pole der Sonne machen zu können. Im Herbst 2022 wurde die Sonde nahe der Venus von einer enormen Sonneneruption getroffen.

(mho)