Von Furchterregend bis witzig: Die Bilder der Woche KW 18

Diese Woche dreht sich alles um kleine Tiere, die sich für unsere Galeriefotografen in die perfekte Position für ihr Porträt gebracht haben.

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(Bild: AlletaGe)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Tom Leon Zacharek

Tierfotografie ist vor allem eine Frage der Geduld. Befinden die Models sich in ihrer natürlichen Umgebung– etwa Vögel oder Insekten – muss der Fotograf warten, bis sie sich freiwillig vor die Kamera setzen. Alternativ kann man versuchen, den richtigen Winkel zu finden, in dem man sich selbst neu positioniert. Den Fotografen der Bilder dieser Woche ist es jedenfalls gelungen, die kleinen Wesen ins richtige Licht zu rücken und großartige Porträts zu schießen.

c't Fotografie 3/24

Tröpfchen Käfer

(Bild: Lightpix84)

"Den Marienkäfer habe ich am Morgen in unserer Pflanze entdeckt. Die Tautropfen, die sich auf seinem Panzer gebildet hatten, fand ich sehr beeindruckend. Ich habe das Bild mit einem Makroobjektiv aufgenommen und etwas überbelichtet, damit der grüne Hintergrund etwas verblasst und der Marienkäfer besser zum Vorschein kommt".

Das ist Tino Weigelt (Lightpix84) mit seinem Bild Tröpfchen Käfer sehr gut gelungen, es besticht vor allem durch das kräftige Rot des Käfers und den vom Fotografen selbst erwähnten Tropfen auf dem Panzer. Durch das Sonnenlicht und die Feuchtigkeit auf dem Gras im Hintergrund scheint dieser zudem leicht zu glitzern, was dem Bild zusätzlich eine verträumte Atmosphäre verleiht.

Echt jetzt?

(Bild: Luckyguy)

Der kleine Vogel auf dem Bild Echt jetzt? von Luckyguy scheint mit der Aufnahme seines Porträts nicht ganz einverstanden zu sein. Der direkte Blick und der zur Seite geneigte Kopf machen seinen Unmut über die Anwesenheit des Fotografen sichtbar.

Dadurch, dass der Fotograf die Aufnahme in Schwarzweiß umgewandelt hat, bekommt das Bild einen schönen Kontrast. So kann sich das Tier gut vom Hintergrund abheben und auch die unterschiedlich dunklen Gefiederpartien kommen gut zur Geltung. Das leichte Bokeh im Hintergrund rundet die Komposition ab.

Frisch aus dem Archiv

(Bild: Der Färber)

Diese Szene, in der ein Jungvogel gefüttert wird, zeigt uns das Foto Frisch aus dem Archiv von Der Färber. Durch einige Blätter hindurch, die einen schönen Rahmen und eine natürliche Vignette bilden, konnte der Fotograf diese beiden Tiere aufnehmen. Auch die feinen und farbenfrohen Details im Gefieder des linken Vogels gefallen.

Springspinne

(Bild: khan)

Fast schon niedlich wirkt die Aufnahme Springspinne von Galeriefotograf khan. Dazu tragen vor allem die großen Augen und die kleinen Beine bei. Auch die feinen Härchen und die gut erkennbaren Farbdetails begeistern.

"Das Bild entstand spontan. Ich wolle eigentlich eine Wespe fotografieren. […] Die Wespe flog mir davon und mein Blick fiel auf die sehr kleine Springspinne, die gerade oben auf dem Geländer auf Futtersuche war. […] Sie lief hin und her und ich stellte einstweilen die Kamera auf Stacking ein, 30 Bilder mittlerer Abstand. Mein Stativ war gerade nicht verfügbar, deshalb musste ich das Bild aus der freien Hand aufnehmen. […] Die Spinne hielt ziemlich genau für die Dauer der Aufnahme ruhig, vielleicht auch, weil sie ihr Spiegelbild entdeckt hatte...", schrieb uns der Fotograf.

Schneckentreff

(Bild: AlletaGe)

Das Bild Schneckentreff von AlletaGe zeigt eine schöne Komposition, bei der die runde Form und die Muster der Schneckenhäuser den Blick des Betrachters auf sich ziehen. Die Pflanze, auf der die Schnecken sitzen, dient als Leitlinie zum Hauptmotiv. Der Fotograf schrieb uns zur Situation, in der das Bild aufgenommen wurde: "Das Foto entstand spontan auf der Suche nach kleinen, sich wenig bewegenden Objekten. Ausgerüstet mit Kamera, Makroobjektiv und einer kleinen Sprühflasche mit Wasser […]. Die Schneckenparty hatte ich mit Wasser […] besprüht".

Noch ne Blauemeise

(Bild: Carl-Peter Herbolzheimer)

Noch ne Blauemeise heißt die Aufnahme von Carl-Peter Herbolzheimer, die es in die Auswahl dieser Woche geschafft hat. Das Tier ist vor allem wegen seines intensiv gefärbten Gefieders und der gut erkennbaren Details schön anzusehen. Der Ast, auf dem der kleine Vogel sitzt, dient dem Betrachter zusätzlich als Leitlinie. Der Blick der Meise scheint bereits auf das nächste Ziel gerichtet – vielleicht ein weiterer Ast oder ein Insekt zum Fressen?

Assel im Wald

(Bild: lichtbild)

Wie ein kleines Alien wirkt die Assel im Wald von Frank Vogt (lichtbild). Durch die extreme Vergrößerung des kleinen Tieres sind die anatomischen Details gut zu erkennen und lassen es ein wenig unheimlich erscheinen.

"Die kleine Assel saß unter einem Stück Rinde eines verwitternden Astes. Da die Assel recht ruhig sitzen blieb, konnte ich ein Focus Stacking aus vier Bildern machen, welches ich später in Photoshop zum finalen Bild verrechnet habe. Das Foto wurde mit meiner Sony A7 II und dem LAOWA 25mm 2.5 - 5x Ultra Marco bei einem Abbildungsmaßstab von 5x gemacht. Um Verwacklungen durch die hohe Vergrößerung auszuschließen, habe ich einen Blitz mit Diffusor benutzt", berichtet Vogt.

Alle Bilder dieser Woche finden Sie hier noch einmal in der Übersicht:

Die Bilder der Woche KW 18 (7 Bilder)

Samstag: Tröpfchen Käfer

Panasonic Lumix DC-G9 | 60 mm | ISO 800 | f/3.5 | 1/80 s
(Bild: Lightpix84)

(cbr)